Sonntag, 23. Dezember 2012

Die Dämonentaverne

Es begab sich, das die durch das Schicksal vereinten Persönlichkeiten eine Einladung des Erzbischofs erhielten um die guten Taten bei ihren letzten Abenteuern zu würdigen. Erzbischof Laurentius gab sich als guter und erhabener Gastgeber und brachte sowohl diejenigen von Adel als auch jene ohne blaues Blut an einem Tisch zusammen. Neue Gesichter zeigten sich an diesem Abend und nach einigen Gesprächen stellte sich heraus das die Gruppe Zuwachs erhalten sollte. Paul von Langenhahn, der zweite Sohn des Barons von Langenhahn schien seine Abenteuerlust entdeckt zu haben und nahm die Gelegenheit wahr sich uns anzuschließen. Der Erzbischof hatte selbst natürlich ein Anliegen welches er mit unserer Hilfe zu klären dachte. Er bat uns eine lange Reise durch das Land zu unternehmen und in einer entfernten Provinz namens Tiefensee nach dem rechten zu sehen. In einer großen Eisenmine seien dort unter mysteriösen Umständen einige Arbeiter ums Leben gekommen. Durch eine dämonische Waffe sollen sie aus dem Diesseits gerissen worden sein und unter den Augen der Sieben könne etwas derartiges keinesfalls geduldet werden. Aus den verschiedensten Gründen erklärten sich die Abenteurer bereit dazu der Sache nachzugehen; einige des Geldes wegen, welches Ihnen als Belohnung versprochen wurde andere wegen dem Ruhm und der Ehre, der Kirche dienstbar sein zu können.
Nach dem gemeinsamen Abend kam auch schon die erste Ernüchterung. Die Reise über Land sollte durch die Umstände und die Entfernung länger als zwei Monate dauern. Arnulf ließ die Kontakte seiner Familie gelten und ermöglichte der Gruppe eine Reise über die Flüsse Samhains. Das persönliche Opfer ein, ihm so verhasstes, Flussboot verwenden zu müssen ließ er sich nicht anmerken. Dennoch erinnerte er sich wieder an seine Jugend und die endlosen Stunden in denen er gezwungen war dem schwadronieren des Tutors der Familie über die Vorzüge der Flussschifferei zu lauschen.
Das Schiff war groß genug um die Pferde aufzunehmen, welche insbesondere Ser Paul und Albrecht nicht bereit waren zurückzulassen. Die beiden Pferdenarren hatten jedenfalls genügend Gelegenheit um sich über ihre Rösser "Peter" und "Plötze" auszutauschen. Arnulf verbarg seine Laune meist hinter der gut geübten Maske der freundlichen Aufmerksamkeit, welche ihm am Hofe schon so oft zum Vorteil gereichte. Das Wetter war den Reisenden noch zwei Wochen ein guter Begleiter bevor es zunächst in einen dauernden Regen und dann in eine gefährliche Sturmböe umschlug. Der Kapitän des Bootes befand die weitere Fahrt als zu gefährlich und es wurde beschlossen anzulegen. Aus den zahlreichen Reisen durch die Lande wusste Arnulf sogar einen guten Weg zu weisen. Gleich hinter der nächsten Flussbiegung befand sich eine Fährstation und ein Stück Landeinwärts eine Taverne in der man einkehren wollte.
Gleich nach dem anlegen wurde klar, das etwas nicht stimmen konnte. Weder Fähre noch Fährmann waren zu sehen und man stellte fest das im Fährhaus Blut verteilt war, welches auf ein schreckliches Verbrechen hinwies. Sofort waren die Sinne der Gruppe gestärkt und man rüstete sich für alle Eventualitäten. Albrecht und Paul sattelten ihr Rösser um die Umgebung abzusuchen und Arnulf begab sich mit Harald zu der Taverne. Ser Arkrux blieb mit Ser Gordefrey auf dem Schiff zurück um auf weitere Nachrichten zu warten.
Die Taverne erwies sich als wenig gastfreundlich und von außen kaum beleuchtet. Nach einigem Radau und Geklopfe durch Harald wurde die Tür dann doch noch geöffnet. Anwesend war nur ein dürrer Junge der beauftragt wurde sich um die Pferde zu kümmern, sowie ein äußerst fettleibiger Gastwirt und ein Büttel, der allerdings gemütlich bei einem Bier saß.
Die Reiter kamen ohne Ergebnis zurück stellten aber fest das weitere Pferde im Stall standen, die dem Wirt nicht gehören konnten. Selbstverständlich kam nach kurzer Nachricht an das Schiff auch der Rest der Gemeinschaft in der Taverne zusammen und der Büttel wurde ohne Umschweife von dem Verbrechen in Kenntnis gesetzt. Dieser allerdings wusste bereit darüber Bescheid und behauptete das eine Untersuchung bereits angesetzt sei und er nach dem Ende des Sturmes Verstärkung holen werde. Nachdem keiner der Gäste, welchen die Pferde gehören mussten, zu sehen war, erkundigte man sich nach deren Verbleib und bekam erklärt das diese sich bereits in die wenigen Zimmer zurückgezogen haben. Die sei auch der Grund warum man gesperrt habe und keinem aus der Gruppe ein Zimmer geben könne. Weder Argumente in Gold, noch das Gewicht eines Adelshauses konnten den dicken Wirt überzeugen die Zimmer räumen zu lassen.
Während der Diskussion mit dem Wirt waren plötzlich von außerhalb Geräusche zu hören und da sie aus dem Stall zu kommen schienen waren unsere Pferdenarren natürlich sofort alarmiert. Bis auf Ser Gordefrey und Ser Arnulf verließen also alle das Wirtshaus. Im Streit mit dem Wirt drohte zu eskalieren als dieser behauptete die Gäste wären ebenfalls Adelige und er könne nichts tun. Arnulf und Gordefrey beschlossen hinauf zu den Zimmern zu gehen um mit den angeblichen Adeligen selbst zu verhandeln, sicher konnte sich ein Kompromiss finden lassen, der allen zu einem warmen Schlafplatz verhelfen sollte.
Dann plötzlich überschlugen sich die Ereignisse! Die Geräusche aus dem Stall kamen von dem Stalljungen der sich im Stall an einer Leiche gütlich tat und dessen wahre Natur sich nun offenbahrte! Ein schreckliches dämonisches Wesen mit acht Beinen und dem Oberkörper eines Menschen. Es versuchte zu fliehen und den Helden zu entkommen, Pauls tief sitzende Angst vor Spinnen drohte dieses Vorhaben mit Erfolg für den Dämonen zu beenden, allerdings gelang es ihnen den Dämonendiener zu erwischen und seinem gerechten Ende zuzuführen. In der Taverne versuchte man derweil zu verhindern das wir die obere Etage betreten was unsere Vermutung über eine Lüge des Wirts verstärkte. Als wir die Treppe betraten mischte sich jedoch auch der Büttel ein. Wortlos zog er sein Schwert und griff die beiden an. Währenddessen schaffte es der Wirt die Tür zu verschließen und sich dem zurückkehrenden Harald entgegenzustellen. Trotz der Bemühungen und der rudimentären Kampfausbildung durch Albrecht gelang es dem wenig kampferfahrenen Arnulf nur den Zorn des Büttels zu steigern und in einem unaufmerksamen Moment gelang es diesem, ihn mit seinem Schwert zu durchbohren. Schwer verwundet glitt der Wortgewandte von Schiffersmann zu Boden und wurde über das Geländer gestoßen. Gordefrey, der mittlerweile in eines der Zimmer geflohen war, warf seine Gitarre aus dem Fenster um es zu öffnen. Der Sprung hinterher war ihm allerdings zu gefährlich und er hoffte auf sein Glück als er sich ängstlich unter das Bett verkroch.
Einem Wirbelsturm gleich durchbrach Harald die Tür und erschlug nach einigem hin und her mit Hilfe der restlichen Helden die beiden Bösewichte. Weitere Dämonenbeschwörer, die verschiedene Aspekte von Tieren an sich hatten um unheilige Kräfte zu erhalten tauchten auf und wurden ebenfalls bezwungen. Die weitere Untersuchung der Taverne ergab, das man hier scheinbar oft Reisende tötete um sie einer dämonischen Gestalt zu opfern. Überreste der Vorgänger sowie deren Hab und Gut wurden gefunden. Weiterhin ein Kriechgang, der in eine runde Kammer führte in welcher sich Knochen und ein riesiges Pentagramm befanden. Arnulf wurde notdürftig zusammengeflickt und war in der Lage sich unter Schmerzen noch zu bewegen.
Als die Gruppe die Kammer betrat geschah seltsames, die Schatten und Zeichnungen von Dämonen an der Wand schienen sich zu materialisieren. Eine dunkle Gestalt, welche die Schatten um sich zog erwachte zu unheiligem Leben und drohte den Willen der Helden zu brechen. Mit gemeinsamen Anstrengungen gelang es den bösen Zauber zu beenden und die Beschwörungsrunen zu verwischen. Das Wesen verschwand zurück in eine andere Welt und ward nicht mehr gesehen. Alle waren sich einig das solche Dinge nie mehr geschehen durften und die Taverne wurde verbrannt. Die Höhle der Beschwörer wurde eingerissen und die offiziellen Kräfte entsprechend Informiert. Arnulf konnte einem der herbeigerufenen Gardisten entlocken das die Taverne in den vergangenen Jahren bereits geschlossen worden war und man Skrupel hatte diese je wieder zu nutzen. Jetzt war diese schreckliche Bedrohung allerdings endlich beseitigt und die Gruppe konnte ihre Reise nach Tiefensee weiter fortsetzen.









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